Sonderprojekte

Donauhalle, Tagungszentrum, Hotel und Sportpark

Zwischen 1985 und 1995 war Ruscheinsky im Gewerbepark Regensburg für die Sonderprojekte zuständig. Unter seiner Federführung entstand das Ensemble aus Sportpark Regensburg, der Donauhalle mit Tagungszentrum und Restaurant und dem zum Betriebsstart bezeichneten "Hotel am Sportpark" mit 96 Zimmern.

Regensburg hatte weder eine Stadthalle mit Messe- und Ausstellungsmöglichkeiten, noch ein attraktives größer dimensioniertes Sport- und Freizeitcenter.

Der Gewerbepark Regensburg, konzipiert als gewerbliches Wirtschaftszentrum für Ostbayern, kam immer mehr in Schwung. Ein Meilenstein war auch die Vermietung eines kompletten Bürogebäudes an Nixdorf, später Siemens-Nixdorf. Die Anwerbung der Ansiedelung geschah durch Ruscheinsky.

Die Donauhalle hauptsächlich als Standort für gewerbliche Messen und Ausstellungen ausgerichtet und der Sportpark Regensburg sollten den Gewerbepark als Drehscheibe der Wirtschaft in Ostbayern festigen.

Im Sportpark wurde u.a. ein Squashcenter, ein Bowling- und Kegelcenter, ein Fitnesscenter, ein Billardclub und ergänzende gastronomische Einheiten angesiedelt.

 

                                                     

 

Stadion Entwicklung (Continental ARENA)

 

 

Entwicklung N.N. Ostbayern-ARENA, neues Stadion für den SSV Jahn Regensburg
Das nachhaltigste Projekt des Vereins seit 90 Jahren

Dokumentation von Alexander Ruscheinsky, der als Wirtschaftsbeirat des SSV Jahn Regensburg 2000 e.V. das Projekt „Neues Stadion“ kreierte und als Stadionbeauftragter die wesentlichen Entscheidungen der Politik und den Jahngremien bewirken konnte.

Essentials – Die Grundüberlegungen und Vorgaben zu dem neuen Stadion

A
Durch
den Neubau eines Stadions sind nachhaltige Wettbewerbsvorteile gegenüber den Konkurrenten zu generieren und nachzuweisen. Um zukünftig auch in der 2.Profiliga eine Rolle spielen zu können, reicht es nicht, mit einem neuen Stadion nur nachzuziehen.

B
Mit dem Stadion muss das Einzugsgebiet und damit das Kunden- bzw. Besucherpotential, nachhaltig vergrößert werden. Regensburg liegt strategisch gut in der Oberpfalz und zu Niederbayern. Dies birgt einmalige Chancen in sich. Bei den erfolgreichen und zuschauerstarken von der Größe mit Regensburg vergleichbaren Topvereinen Deutschlands, kommen nur etwa 40% der Zuschauer aus der Stadt selbst. Um die 60% aus der Region, dem Großraum, für den Verein zu begeistern, benötigt man ein überzeugendes Konzept. Dies macht den Unterschied. Wesentliche Bausteine hinsichtlich des Heimspielortes sind dabei die Lage des Stadions, der Stadionname und die Ansprache und Information, die der auf der Autobahn vorbeifahrende mögliche Kunde erhält. „Ostbayernarena“ ist in diesem Zusammenhang ein unabdingbares „must be“ (in Verbindung mit dem Namenssponsor).

C
„Das gewisse Etwas“ – Ein Stadion für Emotionen. Fußball ist emotionale Freizeitunterhaltung (Sport, Show, Gesellschaft) unterschiedlichster Ausprägung, entsprechend der verschiedenen Zuschauergruppierungen. Viele Stadien sind herzlose Funktionsgebäude in denen sich Fußballspiele abwickeln lassen. Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen dem Kultclub und Kultstadion St.Pauli und dem seelenlosen städtischen Stadion in Mannheim.
Familienstadion, Treffpunkt, SSV-Jahn Tradition, neuer Mittelpunkt des in alle Himmelsrichtungen zerstreuten Vereins, Hexenkessel, nicht nur an Spieltagen belebt, Stolz, Stopper/Werbeanlage für Regensburg und Ostbayern, Kinder- und Jugendfreundlich, lange Verweildauer, gastronomische Kompetenz, ökologische Verantwortung und Jahnturm sind dabei einige Schlagwörter des Anforderungsprofils.
Dies stellt den schwierigsten Teil der Entwicklung dar, da es Erfahrung und Sachverstand aus allen Bereichen für die übergreifenden Abwägungsprozesse voraussetzt und Feingefühl benötigt.

D
Der Stadion-Standort Oberisling ist die kürzeste Verbindung von der Autobahn zur Innenstadt, Ausfahrt „Regensburg-Mitte“. Auf der Autobahn A3 passieren täglich über 50.000 Fahrzeuge das neue Stadion, insbesondere Regensburger, Oberpfälzer, Niederbayern und überregionales und internationales Publikum nehmen so das Stadion wahr. Die A3 ist Teil der Europastraße, die Mitteleuropa mit dem Südosten Europas verbindet. Das Stadion kann deshalb zur ultimativen Werbemaschinerie für den SSV Jahn werden. Alles was man von dort aus in Richtung Autobahn verbreitet, wird wöchentlich von hunderttausenden von Menschen wahrgenommen. Richtig umgesetzt stellt dies einen enormen und kostengünstigen Werbewert dar und bietet gut genutzt, verschiedenste Effekte zur Weiterentwicklung des Vereins.

Die genannten Vorgaben gilt es punktgenau umzusetzen um das Projekt zu einem Gesamterfolg zu führen.

Projektstart – Kräftebündelung und einheitlicher Konsens – Bürgerinitiative gegen einen Neubau – Öffentlichkeitsarbeit - die ersten Grundsatzentscheidungen – Marktanalyse – Standortwahl – Konzepterstellung – weitere Genehmigungsschritte - Planungsbeginn

Alexander Ruscheinsky vertritt die Interessen auf der Seite des SSV Jahn Regensburg

Den SSV Jahn Regensburg intern einigen und einschwören

Der Jahn ist heterogen und die Führungsriege hat unterschiedliche Interessen

Bündelung und Formierung aller Jahn-Gremien und der Fans als notwendige Voraussetzung um geschlossen und stark an die politischen Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit zu gehen.

Die Ausgangssituation
Uneinigkeit allerorts; „es gibt durch den Spielbetrieb und laufenden Kosten wichtigeres zu tun“; „lieber das alte Stadion umbauen“; „ein neues Stadion zerstört die Tradition“; „bitte nicht anpacken, da ein Stadionneubau politisiert wird, zwischen den Parteien zermalmt wird“; „der Jahn hat ein so schlechtes Image in Regensburg, wer zahlt dem Jahn ein neues Stadion“; „kein Interesse, da das Projekt viel zu langwierig ist, man hat nichts davon, wenn ein solches Stadion eröffnet wird, bin ich schon lang nicht mehr beim Verein“, so sah die Einstellung bei vielen der Jahn-Funktionäre aus.

Zuerst musste also im Verein 100% Konsens hergestellt werden und auch die überzeugt und mitgenommen werden, die eigentlich nicht wollten, die ausschließlich Ziele verfolgten, die in kurzer Zeit realisierbar sind.

Der SSV Jahn Regensburg hatte gerade erst den Tiefpunkt seiner Geschichte mit einem Landesligadasein (Fünft-Klassigkeit) durch zwei Aufstiege hinter sich gebracht. Das Image des SSV Jahn war ein Torso. „Dank einer Initiative einzelner, von echtem Jahngeist beseelten Unternehmern (Heinz Groenewold, Wolfgang Gural, Hans Seidl , Ludwig Gscheider, Richard Hirlinger und später Richard Seidl) – und hier ist an erster Stelle Herr Groenewold zu nennen – ist es gelungen, einen morbiden Patienten wieder zum Leben zu erwecken, was selbst die überregionale Presse aufhorchen ließ. Der Totgeglaubte tummelt sich mittlerweile im Spitzenfeld der Regionalliga Süd“, so ein kompetenter veröffentlichter Kommentar.

Durch die Aufstiege war das Präsidium mit dem Tagesgeschäft und mit weiteren ehrgeizigen sportlichen Zielen ausgelastet. Auch notwendige Veränderungen der Rahmenbedingungen standen an, hervorzuheben ist die Initiative von Hans Seidl mit der Ausgliederung der Fußballabteilung und die Überführung in den neugegründeten Verein SSV Jahn Regensburg 2000 e.V.

Für Nachhaltigkeitsprojekte war wenig Spielraum, zudem stand der Jahn sowohl im politischen Umfeld, wie in der Öffentlichkeit nicht hoch im Kurs. Bei der Forderung nach einem neuen Stadion, nicht zuletzt aufgrund eines zurückliegenden, jahrelangen Zuschauerschnitt von 1500!, schien extremer Widerstand vorprogrammiert. „Für den Jahn kann man keine öffentlichen Gelder ausgeben“. Zudem war auch das Verhältnis zu dem Oberbürgermeister Hans Schaidinger nicht problemfrei, da sein Sohn kurz zum Spieleraufgebot des SSV Jahn gehörte.

Als Regensburger Unternehmer mit sehr guten Kontakten, sowohl zu den Regensburger Medien, als auch zu der Regensburger Gesellschaft, setzte sich es Ruscheinsky in den Kopf, dieses für den SSV Jahn existentielle Thema trotz aussichtsloser Rahmenbedingungen anzugehen und startete die Projektentwicklung „Neues Stadion“. Später, nach dem Vorliegen verschiedener Marktstudien veränderte sich der Arbeitstitel zu „Ostbayernarena" oder "Ostbayarena“. Als professioneller Real Estate Developer waren Ruscheinsky sämtliche Aufgabenstellungen, die eine Fußballarena mit sich bringt, in allen Facetten bekannt (Fußball-Lehrer, Autobahn-Immobilien, Veranstaltungszentrum, Parkplätze, Hotel, Gastronomiekonzepte, dazugehörige Betriebsformen, Kostenoptimierung, Sustainability und Facility Management)

Die internen Bearbeitungsschritte – Konsens in allen Gremien des SSV Jahn

  • 2001 Der Wirtschaftsbeirat spricht sich grundsätzlich für die Notwendigkeit, sich mit dem Neubau eines Fußballstadions zu beschäftigen, aus und unterbreitet dazu dem Präsidium des SSV Jahn erste Vorschläge (Bearbeitung Ruscheinsky, gez. Dr.Liebl, Dr.Wieland, RA Bäuml)
  • 2001 Der BUSINESSCLUB spricht sich grundsätzlich für ein neues Stadion aus, in jeder Phase volle Unterstützung, Vermarktungsvorteile, Jugendförderung verbessern, gez. Rainer Höfler, Gerd Otto, Werner Wagner-Gruber, H.C.Wagner. Anm.: Gerd Otto und Sohn Dr. Wolfgang leisteten beständig wichtige Zuarbeit.
  • 2001 Die Premiumsponsoren geben in der MZ eine öffentliche Erklärung ab, treten unterstützt von dem Stadion Koordinator des SSV Jahn 2000, Alexander Ruscheinsky, für eine baldige Entscheidung in der Stadionfrage ein. Gez. Matt Optik, E.ON Bayern AG, Brauerei Bischofshof, Mittelbayerischer Verlag
  • 2001 Fanbefragung – Email Aktion
  • 2001 Max Binder EON Bayern und Menk Wunnicke, Mittelbayerischer Verlag, geben Stellungnamen pro Neues Stadion öffentlich ab.
  • 2001 Präsidiumsentscheidung - Neues Stadion für den SSV Jahn wird offizielles Projekt, Ruscheinsky fungiert als Stadionbeauftragter und bindet die zuständigen Gremien ein.
  • 2001 Präsidium wendet sich nach einer Reihe von Vorgesprächen und Abklärungen offiziell mit einem Schreiben an den Oberbürgermeister Schaidinger. Schreiben Jahn an OB
  • 2002 Ganzjährig verschiedenste Gespräche, Besichtigungen, Befragungen und Erarbeitung von Konzepten. Das erworbene KnowHow wird laufend und offen in die Abstimmungsgespräche transferiert.
  • 2002 Entwicklung von Lösungen für alle wesentlichen Betriebs- und Vermarktungsbereiche. Standortanalyse, Prüfen aller Möglichkeiten, Finden und Identifizieren des Standortes Oberisling.
  • 2003 Mitgliederversammlung Jahntribüne – Gerhard Weber „Sport“-Bürgermeister und Ruscheinsky stellen Stadionprojekt vor, dabei Bericht von der Besichtigungstour und der daraus gewonnenen Erkenntnisse. Ansiedelungen mit Synergieeffekt werden diskutiert, um die Attraktivität zu erhöhen und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit zu verbessern; verschiedene Modellüberlegungen. Weiterhin Thema „Familienstadion“.
  • 2003 Diskussionsabend mit dem SSV Jahn Fanclub Ratisbona Fanatica
  • 2003 Raum- und Bedarfsplanung für Jugend und Amateurteams zusammen mit Günter Brandl und Detlef Staude. Alle Topteams des SSV Jahn sollen bei Spitzenspielen im neuen Stadion spielen können und im Umfeld ein Zuhause finden. Der In alle Himmelsrichtigen verstreute Jahn braucht einen Mittelpunkt, dies könnte das neue Stadion sein. Die Jugendlichen müssen wie selbstverständlich die Profis treffen.

Politische Überzeugungsarbeit - Auseinandersetzung mit einer Bürgerinitiave gegen den Neubau –Öffentlichkeitsarbeit

Oberbürgermeister Schaidinger wird zum Protagonisten des Stadions auf Seiten der Politik

  • 2001 Oberbürgermeister Schaidinger - Offizielles Anschreiben nach ersten Vorgesprächen, gleichzeitig Informationen an die regionale Presse. Das Anschreiben
  • 2001 SPD verschiedene Gespräche
  • 2001 SPD Positionspapier der SPD an den SSV Jahn, dass man prinzipiell überparteilich das Neubauprojekt befürwortet und begleitet
  • 2002 SPD Fraktionssitzung Paradiesgarten
  • 2002 BÜNDNIS 90 – die Grünen Fraktionssitzung Brauereigaststätte Kneitinger – Zusage, dass man prinzipiell überparteilich das Neubauprojekt befürwortet und begleitet
  • 2002 Bürgerinitiative zum Erhalt des Jahnstadions – Flugblatt für Zuschauer Jahnstadion – Bürgerbegehren – Titelseitenthema in allen Medien - Analyse Ausbau Jahnstadion – Gespräche mit Vertretern der BI – Schaffung eines Konsens. Berichte
  • 2002 Verschiedene Abstimmungsgespräche mit der Auftragsverwaltung, hauptsächlich Sportamt unter Anwesenheit der politischen Vertreter. Ruscheinsky bringt den von ihm identifizierten Standort Areal Oberislinger Fußballplatz ins Gespräch. Die Standortvorteile und Chancen sind eindeutig. Die Stadtspitze entscheidet, über das Liegenschaftsamt Gespräche über den Ankauf der nicht in ihrem Besitz befindlichen Grundstücke in Oberisling zu führen. Aus taktischen Gründen wird aber weiterhin die Standortfrage diskutiert. Legt man sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt auf Oberisling fest, würden die Grundstückspreise sofort steigen, das Stadionprojekt würde sich gleich um einen Millionenbetrag verteuern.
  • 2002 Abgabe der ersten Ausarbeitungen bei der Stadt Regensburg, Fragenkatalog und zusätzliche grundlegende Überlegungen. Die Ausarbeitung
  • 2003 MZ „Ein neues Stadion ist wichtiger als die Stadthalle“ – In einem ostbayerischen Hexenkessel soll Fußball zum Familienerlebnis werden“. verschiedene Medien-Berichte
  • 2003 Studie Stadion von Prof. Edgar Feichtner – „Die Jahnfans sehnen Hexenkessel herbei“. Die Studie
  • 2003 Standortdiskussion nimmt Fahrt auf. Von politischer Seite, insbesondere von Herrn Hartl, wird Schwabelweis favorisiert, auch Pürkelgut und das PostSV–Gelände werden diskutiert.
  • 2003 Arbeitsgruppe Stadt Regensburg/SSV Jahn 2000 – „Nur“ ein Stadion oder ein ganzer Sportpark? – 15.000 Zuschauer Fassungsvermögen und kostengünstiger Ausbau auf 25.000 Plätze. Etabliert sich der SSV Jahn wie angestrebt in der 2. Profiliga, ist eine Zuschauerkapazität von 15.000 zu wenig und ein nicht ausgleichbarer Wettbewerbsnachteil. 25.000 Zuschauer entspricht der Größenordnung vergleichbarer Städte mit Anspruch auf regelmäßige Höherklassigkeit (Beispiele: Freiburg, Kaiserslautern, Offenbach, Aachen, Mainz, Saarbrücken). Daraus folgt: Als zentrale Anforderung an das Stadionkonzept steht die kostengünstige Erweiterung des Fassungsvermögens von 15.000 auf 25.000.
  • 2003 Drei Präsentation über Sportamt – Drei Realisierungsvarianten – Vorstellung möglicher Standorte – planerische Lösungsansätze Dr. Seidl
  • 2010 Ein Stadion für Emotionen – umfassende Bearbeitung eines Fragenkataloges der Stadt Regensburg und zusätzliche Ausarbeitungen. Fragenkatalog und Ausarbeitung
  • 2010 Fremdfinanzierungsvorschlag Stadion große Lösung – Quantensprung für den SSV Jahn: Wechsel vom Mieter zum Stadionbesitzer. Ideen und Wirtschaftlichkeitsberechnung
  • 2011 Ausarbeitung und Vorstellung eines vollständigen Planungskonzeptes in Zusammenarbeit mit dem Architekten Johannes Zettel und dem Ingenieurbüro DIG Herbert Dechant im Rahmen einer Pressekonferenz der FDP. Die Ausarbeitungen hatten ein bundesweites, breites positives Presseecho.

            

 

 

 

Stadionbesuche Ruscheinsky

  • 2002 Freiburg – Manager Rettig SC Freiburg - Besuchsbericht
  • 2002 Kaiserslautern – Vorstand Herzog 1.FC Kaiserslautern, Hr. Fiebiger Architekt - Besuchsbericht
  • 2002 Rostock – Nordseestadion – Hansa Rostock - Fa. Wayss & Freitag Ingenieurbau AG, Herr Lingenfelser - Besuchsbericht
  • 2002 Wiesbaden – fliegendes Bauwerk – Brita Arena – SV Wiesbaden - Geschäftsführung
  • 2002 Mannheim - SV Waldhof Mannheim - Hr. Scholl Geschäftsführer Service und Betrieb
  • 2002 Mannheim, Freiburg, Innsbruck, Unterhaching – Gemeinschaftsfahrt Delegation Stadtrat, Dezernenten und Jahn Regensburg
  • 2003 Olympiastadion Berlin – Fr. J.Hundt Architektin Walter Bau, Hr.Schiller Hertha BSC, Hr.Kiesling Senat Berlin, zusammen mit Bürgermeister Gerhard Weber
  • 2009 Aalen – Scholz Arena – Merz Objektbau GmbH

Gespräche mit Baufirmen und Ingenieurbüros

  • Hellmich Unternehmensgruppe
  • Walter Group
  • Max Bögl Firmengruppe
  • Fiebiger GmbH
  • Gebrüder Donhauser
  • Haas Group
  • Wayss & Freytag ingenieurbau AG

Gespräche mit möglichen Investoren

Es wurden verschiedene Gespräche hinsichtlich einer Investition des Stadions und der zusätzlichen Synergieprojekte geführt. Investoren für mindestens 25 Millionen standen zur Verfügung, trotz geringer Verzinsung. Eine Entlastung des Steuerzahlers war möglich. Weder von Jahnseite noch von städtischer Seite wurde das Thema trotz Vortrages aufgegriffen.

Ergänzendes
2004 Ruscheinsky nahm die vorliegende Berufung zum Wirtschaftsbeirat nicht mehr an. Er schied aus dem Wirtschaftsbeirat aus und beendete sein Engagement als Stadionentwickler. In der Ära „Basler“ gab es keinen Konsens zum Verbleib beim SSV Jahn Regensburg. Der Ausstieg von Ruscheinsky hatte die Auflösung des vollständigen Wirtschaftsbeirates zur Folge. Auf der Jahnseite fand sich kein Nachfolger als Stadionbeauftragter, niemand der sich mit der nachhaltigen Entwicklung des Vereins beschäftigen wollte. Das schlagzeilenträchtigere Tagesgeschäft des Profivereins vereinnahmte alle. Die Stadionentwicklung verlor jede Dynamik.

2004 bis 2010 in der Folge fand von Jahnseite keine aktive Bearbeitung des Stadionprojekts statt. Auch von Seiten der Stadt wurden nur in kleinen Schritten weiter gemacht. Der SSV Jahn lieferte in den Medien und in der Öffentlichkeit ein schwaches Bild ab. Der Druck für ein neues Stadion war nicht mehr vorhanden.

Erst in 2009 hat die Stadtverwaltung mit dem SSV Jahn Verhandlungen hinsichtlich eines Letter of Intend aufgenommen, der dann in der zweiten Hälfte 2011 gegenseitig vereinbart wurde, also nach etwa zwei Jahren Abstimmungsarbeit. Letter of Intend

In 2009 erfolgte die Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines Bebauungsplanes

2009 kamen der Vorstand Mathias Klemens und der Manager Franz Gerber auf Ruscheinsky zu und baten an der Beantwortung eines sehr umfangreichen Fragenkatalogs der Stadt Regensburg „Anforderungen an ein neues Fußballstadion“ mitzuarbeiten und an den Gesprächen mit der Stadt wieder teilzunehmen. Von Jahnseite gab es niemanden, der sich mit dem Stadionneubau beschäftigt hatte und wollte. Zwischen 2004 und den wesentlichen Veränderungen im Stadtrat 2014 hat der Jahn hinsichtlich Neues Stadion nicht agiert, sondern nur bei den seltenen Aktivitäten der Stadt auf Anfrage reagiert. Sämtliche Vorgaben und Entscheidungen kamen in diesem Zeitraum ausschließlich von der Stadtseite.

Die Grundsätzlichkeit des Fragenkataloges zeigte, dass zu dem Zeitpunkt 2009 von der Stadtseite weder ein Grundkonzept noch ein Planungsansatz vorlag.

Mehr als die Hälfte der Fragen wurden von Ruscheinsky bereits 2002 bearbeitet und weitergegeben. Auszüge dieser Ausarbeitung fanden immer wieder in Presseberichten ihren Niederschlag.

Die ausführliche Bearbeitung und Beantwortung der neuen Fragen mit Anlagen wurde durch Ruscheinsky durchgeführt. Die dreißigseitige Broschüre „Ein Stadion für Emotionen“ wurde in 2010 der Stadt Regensburg übergeben.

2010 Veröffentlichung „N.N. Ostbayernarena mit s.p.o.r.t.s.WORLD“, ein Papier, das aufzeigt, dass der Standort Oberisling/Autobahnausfahrt Regensburg-Mitte vielfältige Chancen bietet am Stadion gewinnbringende Zusatzinvestitionen durchzuführen mit einer Reihe von wesentlichen Vorteilen:

  • Erhöhung der Standortattraktivität
  • Belebung dauerhaft, zwischen den Spielen kein toter Fleck und in der Folge auch die Chance hier einen bislang fehlenden Mittelpunkt des Vereins zu schaffen.
  • Mitteleinsparungen öffentlicher Haushalt, durch Quersubvention kann die Finanzierung auf Investoren verlagert werden. Reduzierung der öffentlichen Mitteln in zweistelliger Millionenhöhe möglich.
  • Geringere Bewirtschaftungskosten durch Mehrfachnutzung und größere Gewerke.
  • Der SSV Jahn Regensburg vollzieht einen Quantensprung hinsichtlich seiner finanziellen und faktischen Möglichkeiten.

Auch dies ist ein Ansatz einen sonst im Fußballgeschäft nicht üblichen Wettbewerbsvorsprung zu generieren.

Nach Abgabe des Fragebogens bis Mitte 2011 waren wieder kaum Entwicklungs-Bewegungen bemerkbar. In anderen Städten wird ein Stadionprojekt von der Idee bis zur Eröffnung auch schon mal in 3 Jahren durchgezogen. Die Entwicklung der Ostbayernarena hatte nun schon 10 Jahre auf dem Buckel und auf Anfrage bei der Stadt erfuhr man, dass man immer noch keine vorzeigbare Konzept- oder Grundlagenplanung vorweisen kann.

Unternehmer Ruscheinsky erstellte zusammen mit dem Diplom Ingenieur Johannes Zettel und dem Ingenieurbüro DIG, Herrn Dechant selbst und auf eigene Kosten eine erste für den Standort konkrete Stadionplanung mit Einschluss der Außenanlagen (DIG steht für Außenanlagenplanung incl. Parkplätze, Geländemodellierung, Erschließungen und Wasserrecht). Es war klar, dass ein solches ungewöhnliches Vorgehen eine Dynamik in die städtischen Entscheidungsabläufe bringen wird. Die Planung mit Kommentierung wurde zusammen mit der FDP im Rahmen einer Pressekonferenz unmittelbar vor der Mitgliederversammlung des SSV Jahn veröffentlicht und fand in den nächsten Tagen und Wochen eine große bundesweite Beachtung. So berichtete eine Münchner Tageszeitung ganzseitig über das Zukunftsmodell Ostbayernarena. Ruscheinsky vermeldete auch, dass für diese Ausführungsvariante Investoren bereit stehen, die der Stadt Regensburg zwischen 15 und 20 Millionen Euro an Steuergelder ersparen. (Anm.: Nach den veröffentlichten Kosten in 2014 sogar wesentlich mehr).

Die Veröffentlichung zeigte Wirkung. In der Mitgliederversammlung am selben Tage wurde der Stadionneubau automatisch zu einer Hauptsache. Ein politische Statement war in sonderbarer Weise zu hören, obwohl die Person das vorgestellte Projekt noch gar nicht kennen konnte.

Ab diesem Zeitpunkt nahm der Stadionneubau von Seiten der Auftragsverwaltung Fahrt auf. Kurz darauf dann die prinzipielle Entscheidung zum Neubau des Stadions und die Annahme des Letter of Intend im Stadtrat. OB Schaidinger kommentierte nach ziemlich genau 10 Jahren Beschäftigung mit dem Stadion: „Die Entscheidung heute ist der Startschuss für das Projekt Neues Stadion“.

Das Primärziel, dass der SSV Jahn Regensburg als einer der letzten Vereine einer deutschen Großstadt ein neues angemessenes Stadion erhält, war damit erreicht.

Alle Sekundärziele, die der Top-Standort an der Autobahn eigentlich bietet, werden wohl nicht erreicht werden. Das Stadion wird wohl nicht zum dringend benötigten Mittelpunkt für die gesamte Jahnfamilie, also auch für alle Jungendmannschaften werden. Auch wird man die wirtschaftlichen Chancen, die zusätzlichen Einnahmen aus Vermietung und besonderen Werbemöglichkeiten nicht realisieren können, die gerade nachhaltigen Wettbewerbsvorteile gegenüber den anderen Mannschaften darstellen würden. Kein anderer Fußballverein hat ein Stadion an einer für alle Wirtschaftszweige hochwertigen Lage.

Im Oktober 2014 wurde dem Vorstand des SSV Jahn Regensburg eine Ausarbeitung zur Optimierung der Namensgebung überreicht.

Regensburg im Januar 2015

Namensgebung Stadion

„Continental Ostbayern-ARENA“ oder „Continental ARENA Ostbayern“

Nachhaltige Steigerung der Zuschauerzahlen durch richtige Namensgebung

In der neuen Fußballarena an der A93 erwartet man höhere Zuschauerzahlen.
Diese sind für die Wirtschaftlichkeit des Vereins als auch für die Eigentümerträgerschaft von enormer Bedeutung. Ein Zuwachs stellt sich in einem neuen Stadion automatisch ein, dies darf nicht zufriedenstellen. Es gilt den Zuwachs zu maximieren.
Dabei gibt es einfache Maßnahmen mit großer nachhaltiger Wirkung, die die Zuschauerzahlen steigen lassen.

Die Wahl des richtigen Stadionnamens ist eine solche und noch dazu eine sehr billige. Eine Erhöhung des Zuschaueraufkommens in den Profiligen von dauerhaft um deutlich mehr als 10 % ist zu erwarten.

Faktenlage
In den deutschen Profiligen spielen Mannschaften mit unterschiedlichen Einzugsgebieten. Manche Teams sind sehr stadtbezogen, manche Fußballvereine fokussieren eine ganze Region oder ein ganzes Land. Letztere haben ein viel höheres Zuschauerpotential.
Einige Beispiele: Der 1. FC Kaiserslautern, die „Pfälzer“, haben ein Stadion mit fast 50.000 Zuschauern. Das Potential aus dem unmittelbaren Stadtgebiet Kaiserslautern bei knapp 100.000 Einwohnern beträgt nur etwa 14.000. Die enormen Zuschauerzahlen, selbst in der zweiten Liga mit regelmäßig über 30.000 Zuschauern, liegen eindeutig an der Ausrichtung des Vereins als Pfälzer-Team mit einem Einzugsgebiet bis kurz vor Köln und bis kurz vor Karlsruhe.
Waldhof Mannheim als Gegenstück. Die Stadt Mannheim ist um ein Vielfaches größer als die Stadt Kaiserslautern und besitzt ein Stadion, das nur halb so groß ist. Mannheim ist eine reine Stadtmannschaft und hat deswegen ein relativ kleines Zuschauerpotential.
Weiteres Beispiel, Freiburg mit dem „Schwarzwald“-Stadion mit großem Einzugsgebiet für den Freiburger Fußballclub der auf Schwarzwald/Breisgau ausgerichtet ist.
Weiteres Beispiel, Bayern München und 1860 München, die Mannschaften waren bis in die 60iger Jahre auf Augenhöhe. Fankultur wie heute und regelmäßig lange Anfahrten zu den Stadien waren damals nicht üblich.
Das Potential lag für beide Teams in der Stadt und der Region um München. Mit den veränderten Rahmenbedingungen blieb 1860 überwiegend Stadtmannschaft, währenddessen Bayern München einen Siegeszug, anfangs durch ganz „Bayern“ und heute ja sogar deutschlandweit starten konnte. Bayern München hat durch den Zusatz „Bayern“ eine völlig andere Zugehörigkeitsidentifikation. Selbst aus Waldsassen fährt man auf sein Heimspiel zu dem FC Bayern.
Die Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen.

Erweiterung des Einzugsgebiets - Chance durch neues Stadion
Mit dem neuen Stadion sollte die Chance, das Einzugsgebiet zu erweitern zwingend wahrgenommen werden. Dies bedeutet, die Ausrichtung des SSV Jahn mit einem neuen Stadion muss überregional sein. Der Vereinsname „SSV Jahn Regensburg“ ist nicht zu ändern, es verbleibt das Mittel bei der Wahl des richtigen Stadionnamens.
Die großen Zuschauersteigerungen kommen nicht durch eine Steigerung der auswärtigen Fans, sondern durch diejenigen die hier ein Heimspiel besuchen.
Dies bedeutet, die Zuschauer des Einzugsgebiets müssen das Gefühl haben, auch auf ein Heimspiel zu fahren.
Die Auswahl der Lage des Stadions hat bereits strategisch genau diesen Aspekt berücksichtigt.
Das Stadion musste, wenn es selbst den Anspruch überregionaler Bedeutung hat, raus aus dem Stadtgebiet und neben den bereits vorhandenen oberzentralen Einrichtungen Universität und Klinikum aufgereiht werden.
Die Stelle ist dafür herausragend.

Einzugsgebiet Ostbayern (Oberpfalz und Niederbayern)
Begründung: Oberpfalz hat Regensburg als einzige Metropole.
Niederbayern hat keine Großstadt.
Regensburg liegt am Schnittpunkt von Oberpfalz und Niederbayern, die wichtigen Flüsse der beiden Regierungsbezirke fließen hier zusammen (Donau, Regen, Naab).
Die Hauptverkehrsadern A93 und A3 der beiden Regierungsbezirke kreuzen sich in Regensburg (Kreuz, nur zwei Kilometer vom Stadion entfernt).
Niederbayern hat keine Nachbarn mit sportlichen Interessen und Ansprüchen. Österreich und Tschechien ist Ausland und Oberbayern mit dem zentralistischen München ist ausschließlich mit sich selbst beschäftigt. Niederbayern interessiert nur als Arbeitskräftemarkt (Pendler).
Damit ist Ostbayern (Oberpfalz + Niederbayern) unbesetzt. Beide Regierungsbezirke haben miteinander 1,8 Millionen Einwohner. Eine richtige Strategie von einem dafür ausgerichteten Fußballteam erschließt ein Potential, das mit Zweitligisten und sogar einigen Erstligisten mithalten kann.
Das Stadion liegt nahe des Autobahnkreuzes an der stark befahrenen A3. Zehntausende von Ostbayern passieren hier täglich und sehen das Stadion.
Wenn gespürt wird, dass da die eigenen „Buam“ aus der eigenen Region spielen - Einkaufs- und Nachwuchsspielerpolitik des SSV Jahn ist in diese Richtung schon aktuell umgesetzt - und ihnen „Continental OstbayernArena“ entgegenleuchtet, vielleicht noch verstärkt durch drei wehende Fahnen, Oberpfalz, Niederbayern und Regensburg, so wird dies für einen Passauer, wie für einen Weidener, zu seinem „Heimspielort“.
Ausarbeitung „Ostbayern-Arena“ für den SSV Jahn Regensburg.

Alexander Ruscheinsky, Oktober 2014

Anmerkung: Regensburg hat hier ein historisches Problem. Es war niemals in seiner Geschichte stark mit dem Umland verbunden, da man durch die alten Handelsstraßen und die Donau sich hauptsächlich über den Handel definierte und sogar zur Hauptstadt Deutschlands aufstieg.

Ganz anders Straubing, dort ist traditionell alles auf die Region bezogen, was sich eben auch ganz massiv in den Bezeichnungen widerspiegelt. Ein Viechtacher fährt deshalb auf sein Gäubodenfest oder in seine Gäubodenhalle. Währenddessen schon ein Donaustaufer, der vor den Toren unserer Stadt wohnt, schon zu den Regensburgern reinfährt (Regensburger Dult, Stadttheater Regensburg, Universität Regensburg, usw.).

Die Überlegungen zur Ausweitung des sportlichen Einzugsgebiets des SSV Jahn lassen sich eins zu eins auch auf die wirtschaftliche Ausrichtung übertragen durch die vorhandene Lage Regensburgs, durch die Schnittpunkte der Verkehrswege (Straße und Wasser). Durch die Alleinstellung als Großstadt kann Regensburg mit einer richtigen Strategie, Chancen Wirtschaftsmetropole von 1,8 Millionen Einwohnern realisieren.

 

 

 

Sonderprojekt Ostenturm - Regensburg

Das Vorhaben

Die Gesellschafter des businessPARKs Regensburg, Konrad Habbel und Alexander Ruscheinsky, entwickelten die Idee, auf ihrem Gelände direkt an der Osttangente, einen multifunktionalen Büroturm als städtebauliche Dominante zu errichten. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Huber und Partner, Regensburg, zu einem konkreten Planungskonzept weiterentwickelt.

 

Die Idee des Ostenturms als öffentlicher Prozess

Im Hinblick auf den Anspruch Regensburgs als Unesco-Weltkulturerbe-Stadt kann die Diskussion um dieses Bauvorhaben selbst als kultureller Prozess definiert werden. Durch das Einbringen dieser Idee in die breite Öffentlichkeit wurde Stadtgestaltung als kulturelle Dimension bewusst gemacht. Der Kulturbegriff selbst wird damit zum Diskussionsgegenstand.

Die Entwicklungszeit betrug unter Einbeziehung der UNESCO sechs Jahre, da die Ausarbeitung des Vorhabens mit der Innenstadt der Weltkulturerbe-Stadt Regensburg abgestimmt werden musste.

Die Entscheidung fiel durch einen Architektenwettbewerb. Als Sieger gingen die Architekten Hanns J. Huber (Regensburg) und Dr. Rudolf Hierl (München) hervor. Der Entwurf war so überzeugend, dass sämtliche Jury-Mitglieder, Vertreter der Politik, des Bauamtes, der Architekten und die Bauherrenvertreter, das Ostenturmtriple (siehe Bilder unten) auf Platz 1 gewählt haben.

Regensburger Unternehmer von heute knüpfen an die Baukunst ihrer Vorfahren an

Kirchtürme haben alle deutschen Städte, Rathaustürme viele, und in einigen Städten haben sich auch noch Wehrtürme der mittelalterlichen Befestigungsanlagen erhalten. Türme sind stets Bauwerke mit Öffentlichkeitscharakter und ein charakteristisch städtisches Phänomen. Doch Türme weisen auch immer über ihre rein praktischen Funktionen hinaus: Sie sind Symbole und zeigen das Vermögen, die Leistungsfähigkeit und auch den Anspruch ihrer Erbauer, wie ihrer Besitzer und der Stadt.

Der Regensburger Turmreichtum war von Beginn an ein Markenzeichen der Stadt. Doch nicht Wehrtürme, Stadttürme und nicht einmal die überaus vielen Kirchtürme würden diese Stadt über andere hinausheben. Es sind die sogenannten Patriziertürme, die Regensburg zu einer besonderen Stadt in Deutschland machen:

Turmbauten hauptsächlich des 12. und 13. Jahrhunderts, die als Wolkenkratzer des Mittelalters regelmäßig neben burgartigen Wohngebäuden in der Altstadt stehen. Reiche Bürger, Kaufleute und Geschäftsleute, die die wirtschaftliche Kraft der Stadt bildeten, ahmten adelige Baukultur nach, mit hohen Türmen, die in der Stadt keine andere Funktion hatten, als weithin vom Anspruch, Ehrgeiz und Gestaltungswillen ihrer Besitzer zu künden, von ihrem wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Können und Wollen. Dieser Wirtschaftsadel stand international und in Regensburg selbst untereinander im Wettbewerb. Der Wettbewerb der Turmhöhen in der Stadt ist heute noch sichtbares Zeugnis davon. Dass es nördlich der Alpen nur in Regensburg diese Patriziertürme gibt, mag nicht nur ein Fingerzeig auf die einstige Rolle als eine der führenden Handelsstädte in deutschen Landen sein, sondern auch Beleg für die Internationalität der Wirtschaftsbeziehungen. Regensburger Geschäftsleute haben sich italienische Städte zum Vorbild für städtische Baukultur genommen, weil Italien im christlichen Abendland damals führend war in Sachen Wirtschaft, Kunst und Kultur.

Soviel zu den historischen Regensburger Türmen. Das neue, das heutige Regensburg definiert sich nach wie vor über diese Geschichte und sein tatsächlich einmaliges Stadtbild, welches freilich die unverwechselbare Altstadt im Fokus hat und das sehr verwechselbare Neu-Regensburg verschämt ausblendet. Was andere Städte geschafft haben, nämlich mit ihrer Gegenwartsbaukultur auch für das Hier und Heute Dominanten und neue Wahrzeichen zu setzen und damit für Unverwechselbarkeit zu sorgen und ihren Anspruch auf Zukunft zu erklären, lässt in Regensburg bislang noch auf sich warten – zunächst wegen Geldmangels und dann wohl auch begründet in einer Mischung aus nacktem baulichen Nützlichkeitsprinzip und einschüchternder Ehrfurcht vor dem Welterbe dieser grandiosen Altstadt.

Doch die Stadt ist nicht mehr bettelarm, sie ist wirtschaftlich, kulturell und im Selbstbewusstsein ihrer Bürger wieder erstarkt. So hoch hinaus aber wie unsere Vorfahren, die Geschäftsleute des Mittelalters, haben wir uns bislang nicht wieder getraut. Dabei hat kaum eine andere Stadt so viel Recht und so viel Tradition, sich Türme zu bauen wie diese Stadt der Türme. Die alten Türme sollen dabei nicht in Bedrängnis geraten und nicht klein gemacht werden. Mit einem neuen Turm des neuen geschäftigen Regensburgs, dessen Handels- und Gewerbetreiben sich weit über die Grenzen der mittelalterlichen Stadt hinausgebreitet hat, soll im großen Ehrfurchtsabstand zu den Leistungen der Vergangenheit, ein Symbol für neuen Anspruch und Ehrgeiz entstehen und an der östlichen Peripherie der Stadt eine auch ästhetisch anspruchsvolle Dominante setzen: selbstbewusst aufragend und aufregend, öffentlich und öffentlich zugänglich, weithin sichtbar und Weitblick gewährend, mit einer Aussicht von der Walhalla über das Donautal bis zu unseren Nachbarn im neuen großen Europa. Regensburg wurde im Mittelalter reich und groß durch seine Verbindungen in den Osten Europas. Die Stadt war geistiges und kulturelles Zentrum, eine Kulturhauptstadt, nicht nur auf ein Jahr beschränkt. Im Osten Regensburgs, wo aus zunächst einzelnen Bausteinen von Unternehmen und Denkfabriken ein städtisches Wirtschaftsgebiet zusammenwächst, sollte man anspruchsvoll daran anknüpfen.